Der Wandertag der Bruderschaft stand diesmal unter dem Motto „Frielingsdorfer Schützen treffen sich im Katzenloch beim Hühnerbaron“.
Wie jeden Wanderausflug haben wir uns um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz vor der St. Apollinaris Kirche getroffen. Dieter Rappenhöner, unser qualifizierte Wanderführer hatte schönes Wetter versprochen. Und tatsächlich war es um 14 Uhr zwar bewölkt, aber Trocken. Nach dem Standard Erinnerungsfoto zog die Wanderschar ohne Tritt gen Brochhagen.
Kurz nach dem Ortskern von Frielingsdorf ging es rechts ab Richtung Brochhagen/Vogelsberg. Erst noch auf einer asphaltierten Straße, die wir aber recht schnell mit einem Feldweg vertauscht wurde.
Vogelsberg hört sich nach Anstieg an. Genauso war es. Schnell wurde aus der geschlossenen Wandergemeinschaft ein langgezogener Haufen von kleinen Grüppchen. Vorneweg die fitten, trainierten Wanderer, hinten die Alten, Mütter und Kinder, denen die Steigung Probleme bereitete. Endlich ein kleiner Halt an einer Wegkreuzung, die ein Sammeln der kleinen Grüppchen ermöglichte. Ein Servicewagen der Wanderführung erschien auf der Kreuzung und servierte die erste Stärkung. Die meisten nahmen ein Butterbrot in flüssiger Form (Kölsch) zu sich, um die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen. Inzwischen hatte es, trotz anderslautender Voraussagen zu regnen begonnen.
Vielleicht hilft das Bergische Heimatlied gegen den Regen. Martin der Wegelagerer (Pardon, Weglage meinte ich natürlich), der Mann mit der besten Stimme, stimmte uns ein. Es half zwar nicht gegen den Regen, machte uns aber doch so viel Mut, dass wir den Regen einfach ignorierten und nach einer kurzen Pause weitergingen.
Aber, das Lied half doch. Wenig später, den steilen Anstieg hatten wir ja bereits hinter uns, brach sich die Sonne mit Macht durch die Wolkendecke. Und endlich hatten wir auch unser 1. Etappenziel „Vogelsberg“ erreicht. Pünktlich erschien auch wieder unser Servicewagen und ein betörender Kaffeeduft umgab das „Gipfelkreuz“ am Vogelsberg. Bei strahlendem Sonnschein war die Kaffeepause mit leckerem Kuchen genau richtig eingeplant. Gut gemacht Dieter!!!
Der Vogelsberg liegt genau zwischen den beiden Tälern der Breun und der Lindlarer Sülze, liegt 323,2 m über NN und ist ein beliebtes Wanderziel. Der Brochhagener Bürgerverein hatte tatsächlich auf der Bergkuppe ein ca. 3m hohes Gipfelkreuz errichtet. Nach einer ausgiebigen Kaffeepause ging es nach einer
3/4 Std. weiter, wieder zurück Richtung Frielingsdorf. Oberhalb von Brochhagen, in Sichtweite von Frielingsdorf und Brochhagen, Wurde eine weitere Pause eingelegt. Günter, als ehemaliger Lehrer, konnte es sich nicht verkneifen uns vor der herrlichen Landschaftskulisse etwas Heimatkunde mit auf den Weg zu geben.
Eine kleine Geschichte ist mir noch in Erinnerung geblieben:
Zwei Brüder aus dem Geschlecht der von Berg suchten für jeden von sich einen Bauplatz für seine Burg. Nach intensiver Suche fanden sie den, oberhalb von Frielingsdorf gelegenen, heutigen Dimberg. Darauf sagte der Eine: „Auf diesem Berg will ich meine Burg erbauen“, worauf der Zweite erwiderte: „Ich sehe aber noch einen neuen Berg“, nämlich den in der Nähe befindlichen, jetzigen Neuenberg, „und auf diesem will ich meine Burg erbauen“. Seit dieser Zeit heißen die beiden Berge Dimberg und Neuenberg.
Nach diesem kleinen geschichtlichen Abstecher ging es auf direktem Weg zum Katzenloch.
Denis, der „Hühnerbaron“, hatte hier zusammen mit Dieter seine Scheune gemütlich hergerichtet. Selbst einen Fernseher hatte er in der Scheune installiert, um den FC Fans die Live Übertragung des Matches gegen die Borussen zu ermöglichen. Vor der Scheune brutzelten bereits die, auf 2 Stangen in einem Grill aufgereihten Hähnchen vor sich hin.
Doch der Spielverlauf machte die Eff Zeh Fans überhaupt nicht froh. Schon nach 2 min. schossen die Dortmunder ihr erstes Tor. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Selbst der Fernseher hatte ein Einsehen und stellte nach dem 1 : 0 seine Übertragung ein.
Jetzt war das Drama nur noch auf den zahlreich eingeschalteten Handys zu hören. Die Gesichter der Eff Zeh Fans wurden immer länger. Zum Glück wurden nun die garen Hähnchen hereingetragen, das sorgte für etwas bessere Stimmung.
Rom wurde doch auch nicht an einem Tag erbaut. „Jetzt hol ich mir ein Hähnchen und trink dazu ein Kölsch“. Und bald war das blöde Fußballspiel nahezu vergessen. Das 5 : 0 am Spielende wurde deshalb gar nicht mehr so tragisch empfunden. Nach dem Spiel ist immer wieder vor dem nächsten Spiel.
Und so neigte sich ein schöner Wandertag seinem Ende entgegen. Vor dem Nachhause gehen erinnerte Dieter noch jeden schnell an den kommenden Vereinsausflug 2018. Doch viele hatten sich bereits angemeldet.
Deshalb: Bye, Bye bis zum nächsten Jahr!