Vereinschronik

Ihre Wurzeln findet die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft in dem 1883 gegründeten Schützenverein Frielingsdorf.

Auszug aus einem Protokoll von Juni 1883:

„Zu Anfang des Jahres 1883 konstituierte sich ein prov. Komitee, um die Bildung eines Schützenvereins in die Hand zu nehmen, Schnell fanden sich 60 Mitglieder, welche rüstig Hand anlegten. Es wurden Statuten entworfen, gutgeheißen, die ortspolizeiliche Erlaubnis eingeholt und der neue Verein in den Rahmen der Ordnung gebracht.“

Es galten u.a. folgende Statuten:

§1: Der Schützenverein hat den Zweck, die hier bestehende Kirmes als ein Volksfest in kameradschaftlicher Freundschaft zu feiern, den Sinn für Ordnung, Anstand und deutsche Wehrkraft zu erwecken und zu fördern.

§2: Das Schützenfest beginnt mit hiesiger Kirmes und endet am 2. Tag danach.

§8: Dem Vorstand muss in Sachen des Vereines Gehorsam geleistet werden.

Das erste Schützenfest fand 1884 auf dem Festplatz neben der Kirche statt. Schützenmitglieder trugen grüne Kappen, welche 1901 durch Hüte mit Federn ersetzt wurden. Eine einheitliche Uniform / Tracht wurde erst 1950 eingeführt.1884 wurde auch die erste Frielingsdorfer Schützenfahne angeschafft. Beim Schützenfest 1960 wurde eine neue Fahne geweiht und seit der Generalversammlung 1998 folgen die Frielingsdorfer Schützen ihrer 3. Fahne.

1906 trat man der Rheinland Versicherung bei. In alten Protokollen taucht nun auch immer wieder der Name Schützengesellschaft auf, obwohl von einer offiziellen Umbenennung nichts notiert wurde. Während des 1. Weltkrieges ruhten alle Schützenaktivitäten. Erst 1920 schoss man wieder einen Schützenvogel mit Gewehren, die der Bürgermeister aus Lindlar stellte. 1926 schaffte man zwei Vereinskarabiner an und es fand auf dem ersten Schießstand, einem 100 Meter-Scheibenstand in der Habbach, ein regelmäßiges Übungsschießen statt. 1932 nahmen Frielingsdorfer Schützen am Ehrenscheibenschießen des Kreises Wipperfürth in Agathaberg und an den Kreismeisterschaften in Hartegasse teil.

1933 wurde an der Corneliusstraße ein neuer Schießstand gebaut und ein KK-Gewehr angeschafft. 1934 wurde der Verein in Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft umbenannt und man trat dem Deutschen Schützenbund bei. Unter dem Einfluss der NS-Diktatur wurde 1936 der Name gelöscht, der Verein aufgelöst und als Schützenverein Frielingsdorf im Kleinkaliber-Sportverband geführt.

1948, bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg, fand eine Neugründung unter dem alten Namen Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft statt. Den Königsvogel schoss man beim Schützenfest mit einer Armbrust. 1954 gründeten die Schützen eine Jungschützenabteilung und es wurde zum ersten mal ein Jungschützenprinz ermittelt. Die Würde des Schülerprinzen wird seit dem Jahr 1984 ausgeschossen.

1956 wurde auf der Ente ein neuer Schießstand eröffnet, der 1968 aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen wurde. Seit 1975 haben wir unsere Heimat im Scheelbachtal neben dem Sportplatz. Ein großer Gesellschaftsraum mit Theke, 7 Luftgewehr-, 4 Pistolen- und 4 Kleinkaliberstände können genutzt werden. Geselligkeit wird gefördert, Tradition gepflegt.

2013 wurde die Schießanlage komplett modernisiert. Anstelle der Seilzuganlagen mit Papierschießkarten wurde im Luftgewehrbereich eine Disag-Lichtmessanlage installiert, wo die Schiessergebnisse elektronisch gemessen und Treffer auf einem Monitor angezeigt werden. Das gleiche System wurde 2015 auch im KK-Stand installiert, sodass wir über die modernste („olympiataugliche“)  Schiessanlage weit und breit verfügen.

2016 dann der erste deutliche Rückschlag in unserem frisch renovierten Zuhause am Scheelbach. Zuerst, da infolge eines Brandts in den SVF-Räumlichkeiten direkt über unseren Schießanlagen und den zur Löschung verwendeten Löschwassermengen sowohl an unseren technischen Anlagen, als auch an Decken, Böden und Wänden erhebliche Sachschäden im hohen 5-stelligen Bereich auftraten. Dank unzähliger Stunden konnten Schießanlagen und Gesellschaftsräume in einen erneut neuen Zustand versetzt werden.

Kurz darauf wurde der Schießstand Opfer eines Einbruchs, der sich mehr auf Vandalismus und Zerstörung, als Diebstahl bezog. Auch diese Hürde wurde mit der gegebenen Wut, Trauer und Fassungslosigkeit überwunden, sodass die Schießräumlichkeiten, die technische Ausstattung und insgesamt die Gesellschaftsräume seit 2017 in vollem Glanz erstrahlen und seit dem jedes Jahr Austragungsort zahlreicher Bezirks- und Verbandswettkämpfe sind, die bezirksverbandsweit und darüber hinaus nur in Frielingsdorf auf diesem technischen Niveau ausgerichtet werden können.

2022, nach 2 Jahren coronabedingter Schützenfest-Pause, das Jahr zum Aufatmen. Die 2 Jahre Pause wurden durch ein neues Brudermeister-Gespann kreativ genutzt, um ein neues, zukunftszugewandtes Schützenfestkonzept zu erarbeiten, bei dem das Schützenfestzelt erstmals vor dem Jugendheim und der Schaustellermarkt vollständig von der Straße weg und in Gänze aur dem Kirchplatz aufgestellt wurde. Beides verbunden durch die neu geschaffene „Schützenallee“, dem Brückenelement zwischen traditionellem Schützen-Festzelttreiben und dem Kirmesmarkt für Besucher aus Nah und Fern.

2024 – eine Bruderschaft im bzw. nach einem erfolgreich begangenen Generationswandel. Der (geschäftsführende) Vorstand leitet seit inzwischen 2 Jahren stark verjüngt die Geschicke der Bruderschaft. In diesem Zuge wird das vereinseigene Schützenhaus weiter modernisiert. Dächer, Mauer- und Außenanlagen werden zunehmend den erheblich verschärften Auflagen angepasst, der optisch stark aufgewertete Lagerplatz wird befestigt und mit einem eigenem Lagercontainer versehen, um weiteren Platz im Schützenhaus für Veranstaltungen und Trainings zu ermöglichen.

Ab 2025 – die Fertigstellung des neu geschaffenen Festplatz als letzter Baustein des neuen Schützenfestkonzepts geht auf die Zielgerade. Zur Schaffung einer Autoscooter-Stellmöglichkeit auf Bitten der Bevölkerung wird die dahinterliegende Kirchwiese massiv befestigt und mit L-Steinen platztechnisch zusätzlich erweitert, sodass dieses Schützen-Bemühen nicht nur die Schützenfeste der zukünftigen Jahre stelltechnisch massiv verbessert, sondern ebenso Feste und Feierlichkeiten aller Frielingsdorfer Vereine an dieser Stelle ermöglicht und sie dazu nutzbar macht.

Die Schützen Frielingsdorf müssen sich – wie viele Schützenbruderschaften- und vereine aus Nah und Fern ebenso – in den kommenden Jahren intensiv um die Fragestellung bemühen, wie sie zukunftsfähig, interessant für Neubeitritte zeitgleich weiterhin verlässlich für bestehende Mitglieder wahrgenommen werden.

Einerseits führt der Weg hierzu über eine kontinuierliche und fortlaufende Einladung an die Frielingsdorfer Ortsgemeinschaft zu den öffentlichen Schützenanlässen (Schützenfest, Gemeinschaftsabende im Schützenhaus, weitere Anlässe).

Darüber hinaus bieten wir Treffen und Übungsabende für unsere Schützen, Senioren, Jungschützen, Damenabteilung (seit 1976) und Pistolengruppe an. Unsere Schießmannschaften nehmen auch im 75. Jubiläumsjahr (2025) des Bezirksverband Wipperfürth an Wettkämpfen für Luftgewehr und Kleinkaliber in der Gemeinde Lindlar, im Sülztalverband und im Bezirksverband Wipperfürth teil. Höhepunkt des Frielingsdorfer Schützenlebens ist und bleibt natürlich das jährliche Schützenfest am dritten Juniwochenende, zu dem wir alle herzlich einladen.

Mit Schützengruß

Torben Sauermann                                    Günter Sauermann
1. Brudermeister                                          Ehrenbrudermeister

St. Seb. Schützenbruderschaft Frielingsdorf 1883 e.V.

Kommentare sind geschlossen.